Neues beim AEM
Es ist soweit: am 4. April hat Adobe die neue Version des AEM veröffentlicht. Nach der Einführung von AEM 6.3 im vergangenen Jahr bringt AEM 6.4. nun zahlreiche neue Features in der neuen Version, aber auch Änderungen bei der crxde Struktur – so wird beispielsweise /etc nun abgeschafft. Adobe als Pionier in der Text- und Bildbearbeitung hebt damit sein leistungsstarkes CMS auf eine neue Stufe.
AEM ist eine umfassende Komplettlösung des Marktführers Adobe aus dem oberen Preissegment. Das CMS bringt von vornherein umfangreiche Funktionalität und zahlreiche Module mit. Erweiterbar ist es obendrein durch Elemente der Adobe Cloud. Wer die Handhabung meistert, ist rasch überzeugt von der Konfigurierbarkeit selbst hochkomplexer Projekte, der Art und Weise, wie Workflows organisiert und multimediale Inhalte verwaltet und genutzt werden können. Die neueste Version ermöglicht die Erstellung von in hohem Maße personalisiertem Content – Smart Layout nutzt Machine Learning, um die Zielgruppe passgenau anzusprechen, und sorgt so für eine deutlich verbesserte Customer Journey. Das macht AEM 6.4 zu einem kraftvollen Tool für die Erstellung personalisierter Inhalte und ermöglicht eine höhere Konversionsrate und optimierte Kundenbindung.
Adobe bietet mit dieser neuen Version des Experience Managers einige neue Core Components, etwa bei der Navigation, der Sprach-Navigation, der schnellen Suche. Neu ist auch das Style System für die Erstellung und Bearbeitung von Templates. Dank dieser neuen Funktionalität können Autoren unterschiedliche CSS Styles für dieselbe Komponente verwenden, das Erstellen neuer Komponenten ist in diesem Fall nicht mehr notwendig.
Auch das Repository wurde umstrukturiert – die große Änderung hier ist die Abschaffung des /etc Folders. Das sorgt für mehr Flexibilität, jedes Projekt bzw. jede Site kann nun mit eigenen Settings angelegt werden.
Mit dem neuen Style System ist es endlich machbar, dass Vorlagenautoren einen Style für beliebige Komponenten festlegen – einfach durch Auswahl verschiedener Klassen aus einem Drop-Down Menü. Schluss mit der mühsamen Erstellung unterschiedlicher Styles! Das macht die einzelnen Bestandteile sehr viel flexibler und erlaubt Content-Erstellern eine individuelle Anpassung. Das AEM Style System wurde schon im AEM 6.3 SP1 + Feature Pack 20593 eingeführt und ist jetzt fester Bestandteil von AEM 6.4
Shortcodes machen das Contenterstellen nun leichter. Aktionen wie das Bearbeiten, Kopieren oder Löschen einer Seite lassen sich in AEM 6.4 durch Shortcodes wesentlich komfortabler ausführen.
Mit der Einführung von Experience Fragments hat Adobe die Nutzung wiederverwendbarer Komponenten wesentlich verbessert. Nun kann man bei der Contenterstellung einen sogenannten Baustein dadurch erstellen, dass man Komponenten eines Experience Fragments und in einem beliebigen anderen Fragment wiederverwendet – man kann also Experience Fragmente innerhalb anderer Experience Fragmente erstellen. Das ist vor allem dann eine Erleichterung, wenn man Variationen eines Experience Fragments erstellen möchte, die sich einem Master Fragment zuordnen lassen.
Ist Adobe Target erst einmal innerhalb der Cloud konfiguriert, können Experience Fragments direkt mit einem Klick dorthin exportiert werden.
Eine andere nützliche Erweiterung im AEM 6.4 ist die Funktion Strukturiertes Content-Fragment – dies ermöglicht die Definition eines Modells für Content-Fragmente und erleichtert es Autoren, festzulegen welche Daten oder Inhalte sie mit Anwendungen von Drittanbietern teilen wollen.
Die Zusammenfassung ist eine ausgesprochen coole neue Ergänzung, die dem Content-Fragment hinzugefügt wird. Auf der Basis maschinellen Lernens und künstlicher Intelligenz lässt sich ein Absatz in einer bestimmten Anzahl von Wörtern nach Vorgabe des Content-Erstellers zusammenfassen.
In dieser neuen Version von AEM wurde der Workflow-Editor von der klassischen zur Touch-Benutzeroberfläche verschoben, dabei bleibt seine Funktionalität allerdings unverändert. Ein praktisches Charakteristikum, dass viele Nutzer schätzen, ist die automatische Verschiebung der Konfiguration bei der Bearbeitung eines OOOB-Workflows nach /conf. So lassen sich kleine Änderungen durchführen, ohne dass man gleich einen AEM Entwickler hinzuziehen muss.
Bei den AEM Assets gibt es viel Neues. Um nur einige der wichtigsten Änderungen anzusprechen, diese sind bespielsweise
Zu den wohl am meisten hervorgehobenen neuen Features im AEM 6.4 gehören die sogenannten Smarttags und die intelligente Übersetzungssuche. Dank der Smarttag-Inhalte haben Contentautoren die Möglichkeit, ihre jeweilige Instanz des AEM gewissermaßen zu schulen, um hochgeladene Assets selbstständig zu verstehen und mit den korrekten Tags zu versehen. Sehr nützlich vor allem wenn es darum geht, sogenannte Dark Assets mithilfe von Tags durchsuchbar zu machen. Das erlaubt Anwendern die Nutzung von Data und Assets, die quasi beiläufig aufgesammelt und abgelegt werden.
Das innovative neue Smart Layout macht die Arbeit der Marketingmitarbeiter schneller und effizienter – durch den Einsatz maschinellen Lernens und künstlicher Intelligenz. Damit setzt AEM 6.4 neue Standards bei der Personalisierung von Inhalten. Mithilfe von Adobe Sensei generiert Smart Layout automatisch Layouts und Assets, die effektiv auf die Vorlieben von Einzelpersonen und Zielgruppensegmenten zugeschnitten sind. Anwender können Gruppen von Assets oder Content und die entsprechende Gruppe von Personas, Einzelpersonen oder Zielgruppensegmenten auswählen. Smart Layout nutzt vorliegende Daten über die Zielgruppen für die Erzeugung relevanter, personalisierter Inhalte. Optimieren lässt sich diese Funktionalität durch Adobe Target. Auf diese Weise wird verschiedenen Nutzern, die dieselbe Website aufrufen, unterschiedlich gestalteter Content basierend auf persönlichen Vorlieben präsentiert!
Mit der neuen „AEM Smart Translation Search“ können nun auch Inhalte mithilfe von nicht-englischsprachigen Begriffen durch eine sprachübergreifende Suche lokalisiert werden. Die neuartige Such- und Erkennungsfunktion für AEM-Inhalte und funktioniert nicht nur für Assets, sondern auch für Pages.
Dass die Komplexität des AEM bei jedem Upgrade auch ihre Schwierigkeiten mit sich bringt, ist hinlänglich bekannt. Einige Bestandteile oder angegliederte Funktionen des AEM sollten vor einem größeren Upgrade prinzipiell gesichert werden, so dass sie sich anschließend wieder herstellen lassen. Anwender sollten bei der Sicherung auch bedenken, dass AEM-Instanzen in der Regel zahlreiche benutzerdefinierte Anwendungen einbinden.
Adobe hat die Wartungsaufgaben vor der Aktualisierung optimiert, um die Automatisierung des Updates zu unterstützen. Dazu gehören automatisierungsfreundliche Anpassungen in den Befehlszeilenoptionen für die Verwendung des Befehls crx2oak und den Post-Upgrade-Prüfungen.
Routinemäßig durchzuführende Wartungsaufgaben sind nunmehr periodische Speicherbereinigung von Revisionen und die Datenspeicherbereinigung, ab AEM 6.3 sollten Nutzer die nunmehr unterstützte Online-Revision ausführen.
Was Nutzern außerdem beim Update hilft: Ab AEM 6.4 gibt es einen sogenannten Musterdetektor zur Bewertung der Komplexität des Upgrades. Dieser wird aufgerufen, wenn man mit der Planung des Ugrades beginnt. Zusätzlich hat diese neue Version auch eine verbesserte Rückwärtskompatibilität. Diese neuen Features nehmen den komplexen Updates des AEM viel von ihrem Schrecken.
Um Adobe Experience Manager Forms ausführen zu können, ist die Ausführung einer Java Virtual Machine notwendig. AEM 6.4 kann folgende Versionen der JVM nutzen – empfohlen wird derzeit Java 8 vor der neuen Version:
Seit AEM 6.0 wurde das Jackrabbit Oak Repository genutzt, Persistence Manager wurden durch Micro Kernel ersetzt. Seit AEM 6.1 wird CRX2 nicht mehr unterstützt. Nutzer, die CRX2-Repositorys von 5.6.1-Instanzen migrieren wollen, müssen auf ein Migrationstool namens crx2oak zurückgreifen.
Wer Asset Insights verwendet will und das Upgrade von einer älteren Version als AEM 6.2 durchführt, muss seine Assets migrieren. IDs müssen über eine JMX-Bean generiert werden.
Seit AEM 6.3 gibt es ein neues Format für den SegmentNodeStore ein, auf dem die TarMK-Implementierung basiert. Beim Upgrade Version, die älter ist als AEM 6.3 ist eine Repository-Migration nötig, die Systemausfallzeiten von geschätzten 20 Minuten mit sich bringt.
Verbesserte Funktionalität und wichtige neue Features sind gute Gründe für ein Upgrade auf diese neue Version des Adobe Experience Managers. Hier noch einmal auf einen Blick, welche Argumente für ein Upgrade sprechen.
In AEM 6.4 wird die Funktionalität und Stabilität des Systems weiter verbessert durch
AEM Sites führt eine Reihe von Funktionen ein, die die Erstellung und den Ausbau von Websites beschleunigen sollen:
Fluid Experiences bleibt mit teils neuen, teils verbesserten Tools Bestandteil von AEM und erleichtert die Verwendung von Content außerhalb des Experience Managers.
Die umfangreichen Funktionen des AEM Asset-Management werden weiter ausgebaut und erlauben besseren Zugriff auf das DAM.
Die Integration mit anderen Adobe-Diensten wird wesentlich erweitert:
Die Integration mit anderen Adobe-Diensten wird wesentlich erweitert:
Der Adobe Experience Manager kommt von vornherein ausgestattet mit einem großen Umfang an Funktionalität. In dieser neuen Version wird die Handhabung und Personalisierung der einzelnen Instanzen weiter vereinfacht. Innovative Tagging-Funktionen und Smart-Optionen erlauben eine bessere Anpassung von Content auf der Basis von Zielgruppenpräferenzen. Grundlegende Verbesserungen durch die Cloud-Anbindung und Änderungen im Repository machen den AEM 6.4 schneller und effektiver für Marketing-Mitarbeiter und Content-Autoren. Durch seine zahlreichen integrierten Funktionen, die zusätzlich in der Adobe Marketing Cloud nutzbaren Module und die Möglichkeit, externe Anwendungen einzubinden, ist AEM tatsächlich ein Alleskönner als CMS und von vornherein auf große Unternehmen ausgelegt. Auch preislich liegt der Experience Manager im oberen Segment
Bei der Implementierung im Unternehmen sind Schulungen zwingend notwendig, damit aus dem hochkarätigen CMS auch wirklich alles herausgeholt wird. Mit der Expertise eines kompetenten Partners und der Begleitung während der Softwareeinführung steht dem erfolgreichen Einsatz des AEM 6.4 dann nichts mehr im Weg.